Blitze bedeuten für Menschen, Gebäude und technische Geräte große Risiken. Im Laufe eines Jahres schlagen ungefähr zwei Millionen Blitze in Deutschland ein, mit zunehmender Tendenz. Die durch die Blitzeinschläge entstehenden Schäden verursachen jährlich Kosten in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro. Die auf dem Pfad eines Blitzes liegenden Materialien können aufgrund der hohen Stromstärke der elektrischen Entladung in Brand geraten.
In Holz enthaltene Öle und Harze oder Wasser in porösen Substanzen verdampfen explosionsartig. Das elektromagnetische Feld des Blitzes verursacht Überspannungen in elektrischen Leitungen, wodurch angeschlossene Geräte zumeist schwere Schäden davontragen. Ein effektiver Schutz gegen solche Schäden sind Blitzschutzsysteme. Sie schützen Personen, Gebäude und Technik vor der zerstörerischen Kraft der Blitze.
Wie funktioniert Blitzschutz?
Für einen effektiven Blitzschutz gibt es Blitzschutzsysteme. Blitzschutzsysteme funktionieren nach dem Prinzip „Auffangen und sicher anleiten“. Man unterscheidet bei einem Blitzschutzsystem zwischen dem äußeren Blitzschutz und dem inneren Blitzschutz.
Der äußere Blitzschutz
Maßnahmen zum äußeren Blitzschutz gewähren Schutz bei Blitzeinschlägen, die die zu schützende Anlage direkt treffen. Der äußere Blitzschutz setzt sich aus drei Komponenten zusammen: der Fangeinrichtung, der Ableitung und der Erdungsanlage. Der Zweck des äußeren Blitzschutzes besteht darin, die Blitzströme effektiv einzufangen und ohne Gefährdung der Anlage in die Erde abzuleiten. Schäden werden so vermieden und Menschen sowie Sachwerte vor der zerstörerischen Kraft des Blitzstroms geschützt.
Die Fangeinrichtung
Die Fangeinrichtung fängt den Blitzstrom außerhalb des Gebäudes auf und teilt ihn in mehrere Strompfade auf. Dies geschieht mithilfe von Fangleitungen, die als Maschennetz verlegt sind oder als Spitzen bzw. Stangen montiert sind. Trennungsabstände zu den leitenden Bestandteilen des Gebäudes halten den Blitzstrom von den Stromleitungen fern.
Die Ableitung
Die Ableitung leitet den von der Fangeinrichtung aufgeteilten Blitzstrom in die Erdungsanlage. Die Ableitungen verlaufen entlang der Gebäudewand oder an einem Regenfallrohr entlang. Im Falle großer Gebäude werden die Ableitungen entlang der Stahlbetonstützen verlegt.
Die Erdungsanlage
Die Erdungsanlage verteilt den von der Ableitung geführten Blitzstrom großflächig in das umliegende Erdreich. Dafür werden Tiefenerder eingesetzt. Das sind Rundstäbe, die senkrecht in die Erde verlegt werden. Zusätzlich werden Erdleitungen in das Erdreich eingebracht.
Der innere Blitzschutz
Der innere Blitzschutz bewahrt elektrische bzw. elektronische Anlagen vor schädlichen Überspannungen und besteht aus drei Komponenten: dem Überspannungsschutz für das elektrische Leitungsnetz, Datenleitungen sowie dem Potentialausgleich.
Überspannungsschutzgeräte sichern die Leitungen und elektrischen Geräte vor gefährlichen Überspannungen, sprich elektrischen Spannungen, die den Toleranzbereich der Betriebsspannungen überschreiten. Der Potentialausgleich gleicht die aufgrund des Blitzstroms verursachten Potentialunterschiede aus. Dazu wird der äußere Blitzschutz mit dem Potentialausgleich im Gebäudeinneren verbunden. Blitzschutz und leitende Bestandteile des Gebäudes werden so auf das gleiche elektrische Potential gebracht. Unkontrollierte Blitzüberschläge in das Gebäudeinnere werden vermieden.
Weiterführende Informationen
Näheres zur Montage von Blitzschutzanlagen findet man auf einschlägigen B2B-Plattformen wie „Wer liefert was“. Dort findet man auch nähere Informationen zu Blitzschutz Duisburg.
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